Tuck Everlasting in Dortmund © Stephan Drewianka
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„The Prom“ Musical von CAG 2024 im Theater- und Konzerthaus Solingen

Mit viel Zazz doch noch auf den Abschlussball

Im Jahre 2010 wurde in Fulton (US-Bundesstaat Mississippi) der lesbischen Schülerin Constance McMillen untersagt, im Smoking mit ihrer Freundin zum Schulabschlussball zu gehen. McMillen verklagte ihre Schule und bekam Recht, doch der „Ball“ wurde nur von 7 Mitschülern besucht. Die Eltern anderer Schüler organisierten ein eigenes Fest, zu dem Constance nicht eingeladen war. Durch die öffentliche Aufmerksamkeit wurde Constance in Talkshows eingeladen. Mit Hilfe einiger Berühmtheiten wie Ellen DeGeneres, NSYNC-Sänger Lance Bass, Wanda Skyes und der Band „Green Day“ konnte schließlich ein „Second Chance Prom“ für alle ungeachtet ihrer Sexualität organisiert werden.

Entstehung des Musicals

Diese Geschichte inspirierte Jack Viertel (Originalkonzept), Bob Martin (Buch), Chad Beguelin (Buch, Songtexte) und Matthew Sklar (Musik) zu einer Musicaladaption, die 2016 in Atlanta in die Tryouts ging und 2018 seine Broadwaypremiere feierte. Nach 24 Previews und 310 regulären Vorstellungen fiel bereits der letzte Vorhang für „The Prom“ in New York, die Investitionssumme von 13,5 Millionen Dollar konnte nicht einspielt werden. Eine erfolgreiche Filmadaption von Ryan Murphy durch Netflix Ende 2020 mit einer Starbesetzung aus Meryl Streep, Nicole Kidman, James Cordon, Tracy Ullman und Ariane DeBose gab dem Musical neuen Aufschwung, doch eine U.S. Tour musste wegen der Corona-Pandemie auf Oktober 2021 verschoben werden. Über die Schweiz kam das Stück im gleichen Jahr in der Übersetzung von Nico Rabenald auch nach Deutschland.

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Die Handlung von The Prom

Für die Musicalversion wurden die realen Geschehnisse angepasst: Nach dem Flop ihres letzten Musicals über Eleanor Roosevelt ist das Image der Broadwaystars Dee Dee Allen und Barry Glickman durch ihr selbstsüchtig-narzisstisches Verhalten auf einem Tiefpunkt angelangt. Um ihren Ruf aufzubessern, suchen die beiden gemeinsam mit ihren Kollegen Trent Oliver und Angie Dickinson nach einem medienträchtigen „Projekt“. In der Presse finden sie einen Bericht über Emma Nolan, die an ihrer Schule in der Provinzstadt Edgewater nicht den Abschlussball mit ihrer lesbischen Freundin besuchen darf. Die vier Broadwaystars reisen an und platzen in die Sitzung der Eltern-Lehrer-Vereinigung, um Emma den Rücken zu stärken, die das dubiose Hilfsangebot zunächst nicht richtig einzuordnen weiß. Auch ein Auftritt der Stars bei der hiesigen Monstertruck Rally, bei der sie sich für Offenheit und gegen homophobe Ausgrenzung einsetzen, kommt bei den Besuchern des Events nicht wirklich positiv an. Trotzdem erreicht das Quartett, dass ein Schul-Ball stattfindet, doch als Emma eintrifft, steht sie gemeinsam mit den verdutzten Stars allein im Festsaal, weil ihre Mitschüler heimlich einen Alternativball organisiert haben, zu dem nur Emma nicht eingeladen war. Selbst ihre Freundin Alyssa Green, die sich noch nicht geoutet hat und ausgerechnet die Tochter der erzkonservativen Elternsprecherin ist, muss an der geheimen Party teilnehmen, um bei ihrer Mutter nicht aufzufallen. Niedergeschlagen zieht sich Emma zurück, doch sie bekommt aufmunternde Worte von Angie Dickinson, die bei Besetzungen auch immer nur in der zweiten Reihe steht. Angie motiviert Emma mit „Zazz“ aus Bob Fosses „Chicago“-Produktion zur inneren Stärke, so dass Emma mit Unterstützung des schüchternen Schulleiters Tom Hawkins weiter für ihr Recht auf einen traumhaften Abschlussball kämpft. Trotzdem sagt Emma einen geplanten TV-Auftritt ab, hat sie sich doch von Alyssa getrennt, weil sie von ihr nicht die erhoffte Unterstützung erhält. Emma schreibt einen Song „Mein Herz weiß, was es will“ über ihre Gefühle, der im Internet viral geht und ihr die Unterstützung der landesweiten LGBTQ+-Community sichert. Mit selbstlosen Spenden unterstützen die Broadwaystars eine Abschlussball-Gala für alle LGBTQ+-Schüler landesweit, die in Edgewater stattfindet. Alyssa outet sich vor ihrer Mutter und Barry kann sie überzeugen, ihre Tochter so zu akzeptieren, wie sie ist, da sie Alyssa sonst verlieren wird. Und endlich kann es auf dem Regenbogen-Prom heißen „Komm und tanz mit mir“.

 



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Cast, Bühne und Orchester

Die Creative Arts Group e.V. (CAG) hat sich 2023 die Aufführungsrechte gesichert und zeigt nach 10 Monaten intensiver Probenarbeit vier Aufführungen des Musicals „The Prom“ vom 28. bis 30. Juli 2024 im Theater- und Konzerthaus Solingen. Der Vereinsvorsitzende und musikalische Leiter Timo White erklärt stolz, dass die Aufführung des Musicals dem Verein sehr am Herzen lag, steht doch das gesamte Ensemble hinter dem Motto der Show, und Diversität, Akzeptanz und Toleranz wurden in 17 Jahren Vereinsgeschichte schon immer gelebt. Mit dem entsprechenden Enthusiasmus gehen alle Mitwirkenden unter der Regie von Kati Mühlenbein und der künstlerischen Leitung von Thomas Kiesewetter in ihren Rollen auf. Wie bei CAG üblich, werden die Hauptrollen doppelt besetzt und es spielen zwei alternative Casts je zwei Vorstellungen, was durchaus zu unterschiedlichen Erlebnissen für den Zuschauer führt. In der Samstagabend-Vorstellung erlebte ich eine empfindsame Lena Hogekamp (alternativ Sophie Haase) in der Titelrolle Emma und Alina Badur (Simone Zorn) als ihre Freundin Alyssa. Das Broadway-Quartett war mit Rebecca Jürgens als Dee Dee (Kati Mühlenbaum), Andrea Krieger als Trent (Torsten Radermacher), Anna Schnepp als Angie (Hanna Krikcziokat) und Deniz Kalaman als Barry (Benedikt Drüppel) stimmstark und schauspielerisch mit auf den Punkt gebrachtem Humor bestens besetzt. Die 13 Haupt- und Nebenrollen werden durch 23 weitere Personen jeden Alters im Ensemble unterstützt, so dass auf der Bühne immer viel los ist. Der optische Eindruck wird durch passende Kostüme und ein durchdachtes Bühnenbild bis zum opulenten Glitzer- und Glamour-Finale abgerundet. Die CAG besticht durch ein klangvolles, 20 Personen starkes Orchester, das die abwechslungsreiche Partitur von der Ouvertüre bis zum zuckersüßen Broadwayfinale flott aus dem Orchestergraben erklingen lässt. Zu Recht feiert das Publikum diese Inszenierung mit Standing Ovations. Man darf gespannt sein, ob der Enthusiasmus des Vereins auch für das nächste Projekt „Sister Act“, das vom 04. bis 06. Juli 2025 erneut im Theater- und Konzerthaus Solingen zu sehen sein wird, ungebrochen erhalten bleibt.

© Text und Fotos: Stephan Drewianka

Homepage der CAG: https://www.cagev.com/
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